Traditionelles Kunsthandwerk wirkt heute obsolet, doch sein Potenzial in Verbindung mit den Technologien des 21. Jahrhunderts wird bisher kaum erforscht. Das Konzept von Crafting 3.0 sucht die Verbindung von Tradition und Innovation, um neue und interaktive Erfahrungen zu erzeugen. Konkret wird im Bereich Mode und Interaction Design die digitale Taktilität von Klang durch den Körper untersucht. Die Ergebnisse werden auf der Open-Source-Plattform Digital Tactility zur Verfügung gestellt: DIY-Tutorials, Codes, Anleitungen und zukünftig auch Workshop-Formate.
«Crafting 3.0 beschreibt ein Konzept, das traditionelle Kunsthandwerkstechniken mit technologischen Möglichkeiten verbindet, um neue, interaktive Erfahrungen zu erzeugen.»
«Digital Tactility ist eine Exploration zwischen Handwerk, Emotion und Technologie.»
Drei Fragen an Andrea
Du arbeitest seit vielen Jahren als Modedesignerin. Jetzt beschäftigst du dich mit digitalen Technologien. Warum?
Mich interessiert, wie sich das Alte und das Neue verbinden lassen und wie das Neue dazu beitragen kann, dass das Alte nicht verschwindet. In meinem Masterprojekt arbeite ich mit leitfähigem Garn. Stickereien auf Stoff können dadurch beispielsweise ihre Farbe ändern und so neu erfahren werden.
Weshalb stellst du dein Wissen öffentlich zur Verfügung?
Alle sollen die Möglichkeit haben, mit gestalterischen Werkzeugen zu experimentieren. Design öffnet uns einen Zugang zum Unbewussten, es bringt Material zum Sprechen und kann dabei helfen, dass alte Techniken wie die Stickerei nicht verloren gehen.
Was hast du an der ZHdK gelernt?
Als Brasilianerin mit italienischen Wurzeln handle ich oft spontan und intuitiv. Ich bin eine Traumtänzerin! Das Studium in der Schweiz hat mir gezeigt, wie ich auf dem Boden bleiben und auf den Punkt kommen kann.