Mikromobilität im Selbstverleih wird immer beliebter. Zahlreiche private Anbieter preisen ihre Konzepte als ökologisch an. Diese sind jedoch alles andere als ökologisch und verursachen zudem diverse Probleme zwischen Benutzern, Anbietern und Öffentlichkeit.
SHAIR begibt sich „outside the box“ und hinterfragt das System ganz grundsätzlich. Die schädliche Batterie wird durch einen Druckluftspeicher ersetzt. Der Elektromotor bleibt. Der Effekt: lange Lebensdauer, kurze Ladezeit. Im Kontext der Mikromobilität erhält der Druckluftantrieb mit SHAIR eine neue Chance.
Drei Fragen an Nicolà
Was interessiert dich am Thema Mikromobilität?
Da kommt ganz viel Zeitgeist zusammen: die Begeisterung für Elektorantrieb im Mobilitätsbereich, das Leben im urbanen Raum, die Sharing-Economy, die Konvergenz von Technologie, Produkt und Service … Zudem wollte ich in meinem Diplomprojekt etwas Eigenständiges zu einem aktuellen und kontroversen Thema entwerfen.
Inwiefern hat das Studium dein Designverständnis verändert?
Insbesondere im Focus-Projekt mit der ETH habe ich gelernt, wie gross das Potenzial von Design ist und welche Rolle die interdisziplinäre Zusammenarbeit dabei spielt. Engineering ist heute Teil unseres Berufs, der sich auch durch die technologischen Entwicklungen ständig verändert – das macht ihn für mich so interessant!
Wo siehst du dich in zehn Jahren?
Als Player in einem grösseren Team. Ich möchte die Sicht des Designs vertreten und so dazu beitragen, dass Probleme smart gelöst werden.
Drei Fragen an Stefan
Weshalb hast du dich für eine Ausbildung als Industrial Designer entschieden?
Am Design gefällt mir, dass der Aufgabenbereich sehr breit und vielfältig ist. Wir entwerfen Kaffeemaschinen ebenso wie medizintechnische Geräte oder Fahrzeuge und müssen dabei unter anderem ergonomische, materialtechnische und psychologische Faktoren berücksichtigen. Als Hochbauzeichner arbeitest du letztlich immer an Gebäuden – Design erlebe ich als viel abwechslungsreicher!
Warum interessiert dich das Thema Nachhaltigkeit?
Rund um Elektromobilität gibt es derzeit einen regelrechten Hype, obwohl viele Probleme ungelöst sind, die Kurzlebigkeit der Akkus und der Fahrzeuge, zum Beispiel. Dass insbesondere die Mikromobilität alles andere als umweltfreundlich ist, wird gerne verdrängt. Das stört mich und als Designer kann ich Alternativen dazu aufzeigen.
Was hat dich bei der Arbeit an eurem Diplomprojekt am meisten überrascht?
Wie komplex es ist einen Sharingdienst zu entwerfen! Das Verhalten der Menschen zu steuern, so dass sie beispielsweise ihre Fahrzeuge nicht falsch parkieren, ist anspruchsvoll. Da gilt es eine Balance zu finden zwischen individueller Freiheit und kollektiver Konditionierung.