Wir besitzen heute mehr Objekte als jemals zuvor. Dabei sind wir von einem Kreislauf abhängig geworden, der in der Herstellung, dem Gebrauch und der Entsorgung von Objekten ökologische Probleme verursacht. Weshalb werden manche Objekte ein Leben lang geliebt und andere innerhalb kürzester Zeit zu Abfall? Diese Arbeit schlägt in einem Handbuch neue Designprinzipien vor, welche auf die Bedeutung von Objekten eingehen und Emotionen ganz bewusst in die Designentwicklung miteinbeziehen.
«Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Frage der physischen Lebensdauer von Objekten, sondern auch eine Frage der Liebe zu den Dingen.»
«Es ist nicht schwierig etwas zu produzieren, was 20 Jahre halten wird. Es ist schwierig etwas zu entwerfen und zu produzieren, was jemand 20 Jahre behalten will.»
«Emotionale Haltbarkeit bietet Designern die Möglichkeit die Bedeutung von Objekten bewusst in das Design miteinzubeziehen.»
Drei Fragen an Lea
Wie hast du dein Studium an der ZHdK erlebt?
Der Zugang zum Design ist sehr realitätsnah und eher technikorientiert. In Norwegen, wo ich Innenarchitektur und Möbeldesign studiert habe, dominiert ein künstlerisches Entwurfsverständnis und vieles bleibt Behauptung. Hier habe ich gelernt, eine eigene Haltung zu entwickeln und auch zu vermitteln. Das Masterstudium gibt einem Zeit, um ein Thema wirklich zu vertiefen.
Wieso interessierst du dich für Nachhaltigkeit?
Die Welt ist ganz offensichtlich in einer Krise – schon lange vor dem Corona-Virus. Wir brauchen viele kleine und grosse Lösungen, wenn wir überleben wollen. Als Designerin kann ich meinen Teil dazu beitragen. Dabei halte ich mich an Victor Papanek, der schon vor vielen Jahrzehnten die Verantwortung des Design eingefordert hat.
Was machst du als nächstes?
Einerseits möchte ich eine Produktidee umsetzen, die ich schon lange mit mir herumtrage: eine Leuchte, die nur angeht, wenn du sie anlächelst. Andererseits will ich die Erkenntnisse aus meiner Master-Thesis vermitteln, in Workshops und als Beraterin.