Industrial Design und Ökologie: ein Widerspruch? Das Projekt Vapora zeigt beispielhaft, wie Abfallressourcen in einen neuen Produktionskreislauf integriert werden können.
Die Firma Müller Natursteinwerk AG verarbeitet den Bollinger Sandstein und generiert dadurch täglich rund drei Tonnen Steinstaubabfall. Dieses Material lässt sich keramisch nutzen und entwickelt dabei kühlende Eigenschaften: Gemüse und Früchte können ohne elektrischen Strom gekühlt werden. Vapora nutzt bestehende Ressourcen und ihre physikalischen Prinzipien in einem ökologisch nachhaltigen Produkt.
«Ich bin überzeugt, dass in der Entwurfsarbeit grosses Potenzial im Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit steckt.»
Drei Fragen an Arlinda
Wieso ist dir als Designerin die Ökologie so wichtig?
Ich bin überzeugt, dass in der Entwurfsarbeit grosses Potenzial im Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit steckt. Mit kleinen Veränderungen können wir viel erreichen. Wir können zum Beispiel Material besser nutzen, den Energieverbrauch steuern oder Prozesse anpassen. Als Designer*innen können wir das Alltägliche neu denken.
Was ist das Wichtigste, das du im Designstudium gelernt hast?
Ich weiss jetzt, wie ich Designkriterien herleiten und meine Entwürfe begründen kann und wie wichtig es ist, klar sagen zu können, warum etwas so sein soll und nicht anders. Wenn man seine Überlegungen offen legt, macht man sich angreifbar. Davor hatte ich früher Respekt. Im Studium habe ich gelernt, dass nur so eine Diskussion möglich ist – und wie spannend es ist über Design zu diskutieren.
Gab es im Laufe deines Diplomprojektes Überraschungen?
Wie ergiebig die iterative Arbeit ist, finde ich schon erstaunlich. Immer wieder zurück an den Anfang zu gehen und alles noch einmal neu zu denken, das führt zu einer grossen Tiefe. Es ist ein wenig wie die Arbeit mit Sauerteig: Es braucht Geduld und Aufmerksamkeit und wird mit der Zeit immer besser.