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Ein Hybrid aus Laborsituation und Feldforschung

Im Rahmen der Dienstagabendveranstaltungen, erhielten die Studierenden des VID Einblick in eine hypothetische Zukunft. Genauer gesagt: hinter die Mauern des Haus der Zukunft, welches ein Projekt der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, kurz EMPA, ist. Auf der Homepage findet sich dazu folgende Beschreibung:
Um neue Ideen und Konzepte rascher als bisher auf den Markt zu bringen, sind Demonstrationsprojekte notwendig, die unter realen Bedingungen gebaut, bewohnt, genutzt und während dieser Phase wissenschaftlich begleitet werden – genau das ist die Zielsetzung (…)”*
Dieses Vorgehen scheint in der Industrie vergeblich nach Seinesgleichen zu suchen. Industriegetriebene Forschung und deren Methoden zu überdenken, macht jedoch Sinn: Die Berufsgattung des Produktdesigners und des Materialforschers teilen gemeinsame Intentionen. Beide Berufsgruppen sind Dienstleister im Bereich Industrie und Forschung, beide streben sie danach Entwicklungen vorantreiben und Innovationen zu fördern. Ihre Methoden könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein: Industriedesigner orientieren sich bei der Produktentwicklung nicht primär an Fakten und Zahlen aus Forschungsergebnissen, wie es ein Materialforscher tun würde. Bei ihnen steht stattdessen der Nutzer im Mittelpunkt. Da dieser bekanntlich nicht im Labor gemessen werden kann, liegen Observationen und Feldforschung an der Tagesordnung. Hybride Forschungstypen zu schaffen, wie es der EMPA scheinbar gelungen ist, sind also notwendig! Gerne hätte man beim Besuch einen vertiefteren Einblick in die oben genannte Methodik erhalten, was aus Zeitgründen leider nicht möglich war. Dennoch lohnte sich der Einblick vor allem für die an Forschung Interessierten unter den Studierenden. Es scheint, als scheine sich die Forschung dort grundlegend von der an Hochschulen zu unterscheiden. Um als Industriedesignerin persönliche Schwerpunkte setzten zu können, ist es aufschlussreich in beide Richtungen Einblick zu erhalten.