Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser zur korrekten Anzeige dieser Webseite.

Nachgefragt: Alumni-Interview mit Beat Keller (QUO)

QUO? Eine Frage, auf die Beat Keller* schon früh die Antwort wusste. Im Arbeitsalltag als studierter Maschineningenieur erkannte er den Mehrwert von Design und entschloss sich 2007 für ein Design Studium an der ZHdK. Dort entdeckt er ein Produktionsverfahren, das seine Arbeit bis heute prägt: das Tiefziehen.

QUO steht in bunt leuchtenden Buchstaben am Eingang der gleichnamigen Firma im Glattpark. 2014 wurde das gesamte CI überarbeitet und mit dem Umzug Ende 2016 auch die Infrastruktur mit Arbeitsplätzen, Besprechungsräumen und Labors neu konzipiert. Beat Keller, Ingenieur, Designer und Mitglied der Geschäftsleitung führt durch die Räumlichkeiten: „Design wurde in den letzten Jahren immer wichtiger für uns“, stellt er fest.

Er erzählt von einem Schlüsselerlebnis, das ihn zum Designstudium bewogen hat: „Bei QUO arbeiteten wir früher oft mit externen Designbüros zusammen. Ich kann mich gut an dieses eine Elektromobilitäts-Projekt erinnern, den "Easy Glider". Als uns die Designer erste Visualisierungen präsentierten, vermochten sie damit etwas in uns auszulösen. Die Entwürfe begeisterten sofort alle Parteien und die Vision machte riesige Energien frei. Es war wie ein Zauber. Da wusste ich, dass ich so etwas auch erlernen wollte.“

Sechs Jahre später begann Beat Industrial Design zu studieren. „Erst im Studium wurde mir bewusst, wie detailliert man als Designer das Portfolio einer Firma begreifen muss. Gestaltungsfragen drehen sich nicht nur um Schönheit. Es geht darum für einen Markt zu entwerfen, die Zielgruppe zu kennen, ihre Bedürfnisse und den Geschmack zu treffen und gleichzeitig die Werte der Firma mit dem Design zu unterstreichen. An der ZHdK wurde ich für den sorgfältigen Umgang mit Gestaltungselementen sensibilisiert. Ich habe gelernt differenziert zu betrachten und als Designer in verschiedene Rollen zu schlüpfen.“

Designer seien keine verrückten Erfinder oder Formschöpfer, meint er, sondern Dienstleister, die im Sinne eines Kunden zu gestalten hätten. „Das ist eine spannende Herausforderung und harte Arbeit zugleich.“

Gepackt im Studium hat ihn auch das Tiefziehen. In der Werkstatt von QUO, zwischen Drehbank, Fräsen und Biegewerkzeug steht heute dasselbe Tiefziehmaschinen-Modell, wie jenes, an welchem Beat 8 Jahre zuvor die Technik erlernt hatte. „Tiefziehen erlaubt es, schnell Formen zu bauen, mit Oberflächen zu spielen und Ideen zu überprüfen. Dabei ist die Ästhetik der entstehenden Modelle näher am industriellen Endprodukt, als bei anderen Techniken.“

Während der Produktentwicklung für Kunden greift Beat regelmässig auf die Tiefziehmaschine zurück und experimentiert dabei auch mit unkonventionellen Materialien: „Für die Kopfstütze der "Relax Box" habe ich Kunstleder tiefgezogen und beim Projekt mit einem Ziegelhersteller erarbeiteten wir mit der Tiefziehtechnik ein ganzes Formenrepertoire. Heute gibt Beat seine Leidenschaft am Industrial Design Lehrgang der Gestalterischen Berufsschule St. Gallen im Rahmen des Moduls "Materialgerechte Gestaltung in Kunststoff", weiter.

*Beat Keller (40) hat 2000 an der Hochschule für Technik in Rapperswil den Studiengang Maschinenbau abgeschlossen und danach bei der Firma QUO (damals noch AWtec) als Ingenieur gearbeitet. 2010 schloss er an der ZHdK den Bachelor Industrial Design ab und war seither bis auf ein 16 monatigen Intermezzo im Bereich Produktentwicklung und Investitionsgüterdesign, bei QUO tätig. Heute ist er bei QUO Mitglied der Geschäftsleitung.

Nachgefragt: Alumni-Interview mit Beat Keller (QUO)
Nachgefragt: Alumni-Interview mit Beat Keller (QUO)
Nachgefragt: Alumni-Interview mit Beat Keller (QUO)
Nachgefragt: Alumni-Interview mit Beat Keller (QUO)
Nachgefragt: Alumni-Interview mit Beat Keller (QUO)
Nachgefragt: Alumni-Interview mit Beat Keller (QUO)