Schreiben im Designstudium
Endlich, denke ich, als mir das Internet den Hinweis auf die Neuerscheinung „Schreiben im Designstudium“ zuspielt. Endlich ein Buch, das ich zur absoluten Pflichtlektüre machen kann. Bereits im Klappentext giesst die Autorin Janina Tosic, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentrum für Qualitätsentwicklung der Fachhochschule Münster, Wasser auf meine Mühlen: „Viele Studierende kreativer Studiengänge tun sich schwer mit dem Schreiben.“ Und wenn sie im Vorwort erklärt, ihre Vision sei „eine Generation von DesignerInnen, die eine positive Einstellung zum Schreiben hat und es als Werkzeug beim Gestalten einsetzt“, spricht sie mir aus dem Herzen.
Das Buch – Kostenpunkt CHF 18.90 im einschlägigen Buchhandel – beschränkt sich auf handliche 116 Seiten. Es vermittelt in maximaler Kürze die Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens, enthält Hinweise zu Textarten und Schreibprozess und ermuntert mit zahlreichen Tipps und Übungen dazu, den Stift respektive die Tastatur sofort in die Hand zu nehmen. Eine hilfreiche, tolle Sache also.
Warum aber nervt mich die Lektüre schon nach wenigen Seiten? Weil ich den Stil als anbiedernd empfinde und als übertrieben blumig. So blumig, dass sich selbst meine Rezension mit unnötigen Adjektiven und klischierten Metaphern füllt. Und weil ich finde, dass in ein Buch für Designstudierende auch Bilder gehören, Abbildungen, Grafiken, was für’s Auge halt, nicht nur Textdesign. Empfehlen werde ich es trotzdem. Lest, liebe Designstudierende, und schreibt!
Text: Franziska Nyffenegger, Dozentin Departement Design und Departement Kulturanalysen und Vermittlung
Bibliographische Angaben: Tosic, Janina. 2017. Schreiben im Designstudium. Opladen & Toronto: Verlag Barbara Budrich.