Technosphäre, Material und Emotionalität
Am 23. Mai 2017 besuchten uns Katrin Klingan und Janek Müller vom Haus der Kulturen der Welt in Berlin (HKW), welches zeitgenössische Fragestellungen in verschiedensten Bereichen (z.B. Kunst, Wissenschaft, etc.) als zusammengehörendes Konstrukt untersucht. Daraus entsprang das Interesse der beiden Literaturwisschenschaftler für ihr neues Dossier über Material, der Frage "Was ist Material für einen Industrie Designer?" nachzugehen.
Trotz Ankündigung eines interaktiven Abends, wurden das Anthropozän-Projekt sowie das Konzept der Technosphäre (beides dreht sich um den Einfluss des Menschen auf die Erde, wobei letzteres für die Masse aller von Mensch gefertigten Dinge steht) bis ins letzte Detail erklärt.
Als ich mich währendessen umschaute, kam mir der Gedanke, dass für die Erde die Technosphäre wohl so schwer verdaulich ist, wie für die Industrie Design Studierenden der Vortrag darüber. Denn die Ausdrucksweise der Gäste entsprach nicht den sprachlichen Gewohnheiten des Publikums und so musste der Weg zu einem gemeinsamen Gespräch erst Schritt für Schritt gefunden werden.
Getroffen hat man sich dann doch noch, anhand der von den Studenten mitgebrachten Modelle, an denen nun im interaktiven Teil verschiedene Perspektiven in Bezug auf die Materialität besprochen wurden. Eine hitzige und nicht minder spannende Debatte entstand darüber, inwiefern das Material und dessen Bearbeitung die emotionale Bindung zum Modell beeinflusste.
Jeder der wollte konnte aus den vielen gehörten Ansichten neue Erkenntnisse erlangen, weshalb der Abend trotz Einstiegsschwierigkeiten bestimmt für beide Seiten als Erfolg verbucht werden darf.
Text: Anais Nüssli, Studentin im 2. Semester
Fotos: Fiona Knecht, ©ZHdK, Vertiefung Industrial Design 2017